Website Header background image
Themen & Positionen

Luft­verkehr

Luftverkehr der Zukunft: Nachhaltig und bezahlbar

Hohe Standortkosten verteuern Flugreisen massiv – auch für den wohlverdienten Jahresurlaub. Gleichzeitig steht die Branche vor der Herausforderung, CO₂e-Emissionen zu reduzieren und nachhaltiger zu werden. Unser Ansatz: Den spezifischen CO₂e-Ausstoß minimieren, indem wir kontinuierlich in neue und emissionsärmere Flugzeuge investieren. Wir wollen mehr nachhaltig erzeugte Flugkraftstoffe einsetzen, Emissionen auf ein Minimum reduzieren und auch in Zukunft einen bezahlbaren Urlaub ermöglichen. Dafür brauchen wir klare Rahmenbedingungen und verlässliche Unterstützung durch die Politik.


Hohe Kosten gefährden Standort – und verteuern den Familienurlaub

Die Entwicklung des Luftverkehrsstandortes Deutschland ist spätestens seit den Jahren der Corona-Krise äußerst besorgniserregend. Während sich der Luftverkehr in anderen europäischen Ländern längst wieder über das Vor-Corona-Niveau hinaus erholt hat, stagniert Deutschland mit einem Sitzplatzangebot von lediglich 91 Prozent im Vergleich zu 2019 und fällt damit weiter zurück.

Ein wesentlicher Grund dafür sind die überhöhten staatlichen Standortkosten. Der deutsche Luftverkehr muss Belastungen tragen, die andernorts undenkbar wären: So stiegen beispielsweise die Luftsicherheitsgebühren 2025 um bis zu 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr – die Deckelung wurde im Januar auf 15 Euro pro Passagier angehoben. Bei der Flugsicherung droht ein Aufschlag von 40 Prozent. Hinzu kommt die Luftverkehrsteuer. Diese Kosten verteuern Flugreisen spürbar und benachteiligen deutsche Flughäfen und Fluggesellschaften im internationalen Wettbewerb. Die Entwicklung trifft Reisende direkt: Steigende Ticketpreise machen selbst den Familienurlaub für viele deutlich teurer, als sie sein müssten – und schränken die Reisevielfalt ein. Deshalb fordern wir von der Politik:

  • Luftverkehrsteuer: Sie muss als wesentliche Ursache für die hohen Kosten muss abgeschafft werden. Länder wie Schweden haben diesen Schritt bereits getan.
  • Luftsicherheit: Sicherheit hat oberste Priorität und ist ein wichtiges Gemeinwohlinteresse. Deshalb sollte sich der Bund stärker an den Kosten für das Luftsicherheitspersonal bei den Passagier- und Gepäckkontrollen beteiligen. Zudem muss die Gebührenobergrenze für Sicherheitskontrollen auf ein wettbewerbsfähiges Niveau gesenkt werden.
  • Flugsicherung: Um die Flugsicherungsgebühren wirksam zu senken, sollte eine anteilige staatliche Finanzierung geprüft werden. Deutschland sollte zudem dem Beispiel anderer europäischer Länder folgen, die pandemiebedingte Einnahmeausfälle der Flugsicherung teilweise durch Mittel aus dem Staatshaushalt ausgeglichen haben.

Klimaschutz im Luftverkehr

Wer reist, hinterlässt einen CO₂e-Fußabdruck. Das gilt auch für den Luftverkehr, der rund drei Prozent der globalen CO₂e-Emissionen verursacht. Daraus erwächst Verantwortung. Daher arbeiten Politik und Luftfahrtbranche seit Jahren daran, die Klimaauswirkungen des Luftverkehrs zu verringern. So ist der europäische Luftverkehr bereits seit 2012 neben der Energiewirtschaft und den energieintensiven Industrien in den EU-Emissionshandel eingebunden. Der Emissionshandel stellt sicher, dass die erwähnten Wirtschaftsbereiche ihren CO₂-Ausstoß verringern. Dafür soll die Menge der CO₂-Zertifikate in der EU bis 2030 schrittweise um 62 Prozent im Vergleich zu 2005 sinken – so hat es das Europäischen Parlament im April 2023 im Zuge der Reform des EU-Emissionshandels beschlossen. Im weltweiten Luftverkehr greift das CO₂-Kompensations- und Reduktionsinstrument CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) der UN-Luftfahrtorganisation ICAO. Dabei zahlen Airlines für wachstumsbedingte Emissionen – gegenwärtig sind fast 80 Prozent des internationalen Luftverkehrs abgedeckt. Die Mittel fließen in ICAO-zertifizierte Klimaschutzprojekte.

Zusammensetzung der weltweiten CO₂-Emissionen

Emissionen wissenschafts­basiert und transparent reduzieren

Die internationalen Regelwerke entbinden die Unternehmen nicht davon, eigenständig ihre Emissionen zu senken. Wir haben bei der unabhängigen Science Based Targets Initiative (SBTi) für unsere Airlines – die 75 Prozent unserer konzernweiten Emissionen verantworten – detaillierte CO₂-Reduktionspläne eingereicht. Die SBTi hat unsere Reduktionsziele geprüft und verifiziert. Unser Ziel: Die durchschnittlichen spezifischen CO₂e-Emissionen unserer Fluggesellschaften sollen bis 2030 um 24 Prozent gegenüber 2019 sinken, und konzernweit wollen wir spätestens 2050 das Net-Zero-Emissionsziel erreichen.

Vorreiterrolle ausbauen

TUI Airline, der Verbund von fünf TUI Fluggesellschaften, zählt damit zu den ersten Fluggesellschaften, deren Reduktionsziele wissenschaftlich bestätigt wurden. Damit unterstreichen wir einmal mehr unsere Vorreiterrolle. Um unsere Ziele zu erreichen, setzen wir erstens auf die Erneuerung unserer Flotte mit emissionseffizienteren Flugzeugen. Zweitens stehen operative Maßnahmen im Fokus: So verbessern wir kontinuierlich unsere Flugplanung und optimieren unser Treibstoffmanagementsystem. Im Jahr 2024 konnten wir unseren CO₂e-Ausstoß pro Passagierkilometer im Bereich Airlines um 6,7 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren. Der dritte Hebel für die Erreichung der Reduktionsziele sind nachhaltige Flugkraftstoffe.

Herausforderung SAF

Nachhaltige Flugkraftstoffe werden gegenwärtig aus biogenen Reststoffen hergestellt und reduzieren CO₂-Emissionen unmittelbar. Ein Problem ist aber die Verfügbarkeit. SAF-Hersteller können derzeit die wachsende Nachfrage nicht bedienen. Auch birgt die EU-Beimischungsverpflichtung von SAF für europäische Airlines eine finanzielle Mehrbelastung. SAF ist drei bis fünf Mal so teuer ist wie gewöhnliches Kerosin. Gleichwohl treiben wir das Schlüsselthema SAF voran, um das nachhaltigere Reisen der Zukunft möglich zu machen. So schließen wir mit verschiedenen Unternehmen Partnerschaften für die Produktion und Lieferung von SAF, unter anderem mit dem spanischen Energieunternehmen Cespa. Entsprechende Kooperationen steigern die Verfügbarkeit nachhaltigerer, nichtfossiler Kraftstoffe. Nichtsdestotrotz bedarf es beim SAF-Hochlauf deutlich mehr politischer Unterstützung.

Potenziale für nachhaltigere Flugreisen heben

Die Politik kann die Rahmenbedingungen für CO₂e-effizienteres Fliegen weiter verbessern:

  • Wettbewerbsverzerrungen abbauen: Seit dem 1. Januar 2025 muss der an EU-Flughäfen getankte Treibstoff zwei Prozent SAF enthalten. Die Mehrkosten allein für Flüge ab Deutschland belaufen sich auf 300 bis 400 Millionen Euro pro Jahr. Zugleich muss die Beimischungsverpflichtung um Förderansätze zur Produktion und Nutzung von SAF ergänzt werden. Andernfalls droht europäischen Airlines gegenüber ihrer außereuropäischen Konkurrenz einen Wettbewerbsnachteil. Dort gelten keine SAF-Quoten.
  • PtL-Beimischungsquote EU-einheitlich umsetzen: Power-to-Liquid-(PtL)-Kraftstoffe sind unerlässlich für einen klimafreundlicheren Luftverkehr der Zukunft. EU-weit geltende Beimischungsquoten sind ein guter Ansatz, um den Markt zu stimulieren. Allerdings gelten in Deutschland ab 2026 strengere Quoten als von der EU vorgesehen. Diese ebenso realitätsfremde wie kontraproduktive Sonderregelung muss gestrichen werden, da die Verfügbarkeit von strom-basierten e-Fuels noch nicht gegeben ist.
  • Single European Sky reformieren: Europas Flugsicherung ist weiter ineffizient und erzwingt nach wie vor Umwege. Die Reform des Single European Sky (SES) muss von der EU-Kommission entschieden weitergeführt werden. Mit einer Harmonisierung können bis zu zehn Prozent der CO₂-Emissionen eingespart werden.

Sie finden nicht, wonach Sie suchen?

Etwas Bestimmtes suchen:
Urlaub buchen auf tui.com
Auf Social Media folgen
© TUI Group · 2025