Berlin, 16. Oktober 2025. Die TUI Care Foundation, UN Tourism und das Centre for Resilience and Sustainable Development der Universität Cambridge haben gemeinsam „Tourism Food for Good“ ins Leben gerufen. Die neue globale Initiative will nachhaltige und zirkuläre Ernährungssysteme in Tourismusdestinationen fördern.
Die Ankündigung erfolgte auf einer hochrangigen Veranstaltung des Tourism for Development Fund – einer Plattform der TUI Care Foundation in Zusammenarbeit mit UN Tourism. Sie mobilisiert strategische Partnerschaften und Investitionen, um das Potenzial des Tourismus als Motor inklusiver und nachhaltiger Entwicklung zu erschließen.
„Food for Good“ bringt politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Wissenschaft, Unternehmen, Zivilgesellschaft und lokale Gemeinschaften zusammen, um die Art und Weise zu verändern, wie Lebensmittel in Tourismusdestinationen produziert, bezogen, serviert und wiederverwendet werden. Die Initiative reagiert auf Entwicklungsbedarfe und die dringende humanitäre Herausforderung der Ernährungsunsicherheit. Dabei unterstützt sie politische Veränderungen und Lösungen, die Lebensmittelverluste und -verschwendung reduzieren, Überschüsse besser verteilen und Nebenprodukte in zirkuläre Wertschöpfungsketten integrieren.
Geplant ist, eine „2040 Impact Roadmap for Sustainable Food Systems in Tourism” zu entwickeln – einen Rahmen zur Identifizierung zentraler Hebelpunkte für den Wandel. Die Initiative baut auf der „Global Roadmap for Food Waste Reduction in Tourism“ von UN-Tourism auf, die gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) entwickelt wurde. Ermöglicht wird sie durch das globale Field to Fork Programm der TUI Care Foundation, das landwirtschaftliche Gemeinschaften beim Übergang zu nachhaltigen und regenerativen Praktiken unterstützt, die Biodiversität erhalten und lokale kulinarische Spezialitäten fördern. Das TUI Field to Fork Programm schafft vor Ort neue Einkommensmöglichkeiten für Landwirtinnen und Landwirte sowie Produzentinnen und Produzenten. So stärkt es ihre Resilienz mit kurzen Lieferketten zum lokalen Tourismussektor.
Thomas Ellerbeck, Vorstandsvorsitzender der TUI Care Foundation: „Tourismus verbindet Menschen und Orte – und Essen ist ein Schlüsselelement dieser Verbindung. Mit unserer Initiative „Tourism Food for Good” wollen wir das Potenzial des Sektors erschließen: die lokale Landwirtschaft fördern, Lebensmittelabfälle reduzieren und zirkuläre Ernährungssysteme unterstützen. Wir arbeiten daran, Lebensmittelabfälle auf ein Minimum zu reduzieren. Lebensmittelmanagement ist die Zukunft: intelligent geplant, effizient, datengesteuert und nachhaltig. Die Initiative wird nicht nur einen Fahrplan für die Zukunft erstellen, sondern auch praxisnahe Lösungen vor Ort testen.”
Zoritsa Urosevic, Exekutivdirektorin von UN Tourism, sagte: „Der Tourismus verfügt über eine einzigartige Kraft, um systemische Veränderungen entlang seiner umfangreichen Wertschöpfungsketten voranzutreiben. Die Initiative „Food for Good“ nutzt dieses Potenzial und hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: den CO2-Fußabdruck des Tourismus im Bereich Lebensmittel reduzieren und zugleich die globale Ernährungssicherheit stärken. Angesichts einer geschätzten Lebensmittelverschwendung von 20 bis 40 Prozent in diesem Sektor müssen wir uns einem Kreislaufmodell zuwenden und jetzt handeln. Wir laden Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft ein, sich uns von Anfang an in der Pilotphase anzuschließen, um Lebensmittel zu einer echten Kraft für das Gute zu machen."
Professor Nazia M. Habib, Gründungsdirektorin des CRSD an der Universität Cambridge: „Wir erzielen mit innovativer Aktionsforschung eine echte Wirkung, indem wir uns mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren zusammenschließen, um die Ernährungssysteme im Tourismus neu zu gestalten. Gemeinsam schaffen wir mutige, praktische Wege – wie die Umwandlung von Abfall in wertvolle Ressourcen, den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft und die Erschließung von Möglichkeiten, die Resilienz und Nachhaltigkeit fördern. Es geht darum, eine Zukunft zu gestalten, in der der Tourismus Gemeinden stärkt, Ökosysteme regeneriert und dauerhafte Veränderungen anstößt.“
Regierungen, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen sind eingeladen, sich an „Tourism Food for Good“ zu beteiligen, um gemeinsam die Roadmap 2040 für nachhaltige Ernährungssysteme im Tourismus zu entwerfen und Pilotprojekte auf Reiseziel- oder Unternehmensebene durchzuführen. Das erste Pilotprojekt soll in Cabo Verde stattfinden. In dem Inselstaat ist die TUI Care Foundation nicht nur mit Berufsbildungs- und Meeresschutzprogrammen vertreten, sondern auch mit praktischen nachhaltigen Lebensmittellösungen. So fördern mehrere TUI Field to Fork Projekte unter anderem den Einsatz von Hydrokulturtechnologie in Cabo Verde.
Die TUI Care Foundation initiiert und unterstützt Projekte, die jungen Menschen auf der ganzen Welt neue Zukunftsperspektiven eröffnen, Natur und Umwelt schützen und die nachhaltige Entwicklung von Urlaubsdestinationen fördern. Dabei setzt die Stiftung auf das Potenzial des Tourismussektors als Motor für gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wohlstand. Sie baut auf starke Partnerschaften mit regionalen und internationalen Organisationen, um nachhaltigen Wandel zu bewirken. Die TUI Care Foundation ist eine unabhängige Stiftung, die von TUI initiiert wurde. Sie hat ihren Sitz in den Niederlanden.
UN Tourism, die Welttourismusorganisation, ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die für die Förderung eines verantwortungsvollen, nachhaltigen und universell zugänglichen Tourismus zuständig ist. Als führende internationale Organisation fördert UN Tourism den Tourismus als Motor für Wirtschaftswachstum, integrative Entwicklung und ökologische Nachhaltigkeit und bietet der Branche Führung und Unterstützung bei der Förderung von Wissen und Tourismuspolitik weltweit.
Website: www.untourism.int
Das CRSD ist ein internationales Forschungszentrum an der Universität Cambridge. Es fördert die Aktionsforschung in den Sozialwissenschaften, um gute Regierungsführung, nachhaltige Investitionen und verantwortungsvolle Innovationen in resilienten und nachhaltigen Systemen zu institutionalisieren. Durch Systemdenken, kollektive Intelligenz und die Einbindung von Interessengruppen entwickelt das CRSD gemeinsam innovative Lösungen für komplexe globale Herausforderungen und trägt so zu einer nachhaltigen, gerechten und resilienten Zukunft bei.
Website: https://www.landecon.cam.ac.uk/page/food-good-co-creating-sustainable-food-systems-solutions-tourism