
Wir bei TUI setzen uns dafür ein, die Klimabelastung unserer Flüge zu reduzieren – sowohl im Hinblick auf CO₂-Emissionen als auch durch sogenannte Nicht-CO₂-Effekte. Zu diesen Nicht-CO₂-Effekten gehören Emissionen wie Stickoxide und Kondensstreifen. Die größten Auswirkungen auf das Klima haben langlebige Kondensstreifen – die dünnen weißen Linien, die manchmal hinter Flugzeugen entstehen. Sie entstehen, wenn Wasserdampf hoch in der Atmosphäre gefriert.
TUI unterstützt aktiv die wissenschaftliche Forschung, um diese Auswirkungen besser zu verstehen und zu verringern. Dabei zeigen Versuche im regulären Flugbetrieb, wie langlebige Kondensstreifen vermieden werden können – ohne Sicherheit oder Pünktlichkeit zu beeinträchtigen.
Kondensstreifen bilden sich, wenn heiße, feuchte Triebwerksabgase auf kalte, feuchte Luft in großen Höhen treffen – in der Regel oberhalb von etwa 25.000 Fuß bzw. 8.000 Metern. Es bilden sich Eiskristalle, die die weißen Linien am Himmel erzeugen. Manche Kondensstreifen verschwinden schnell wieder, andere bleiben jedoch stundenlang bestehen und breiten sich zu hoch gelegenen Zirruswolken aus.
Diese langlebigen Kondensstreifen verstärken den Treibhauseffekt: Sie verhindern, dass Wärme ins Weltall entweicht. Zwar können sie tagsüber einen Teil des Sonnenlichts reflektieren, doch insgesamt tragen sie zur Erwärmung bei, weil sie in der Nacht verhindern, dass die Erde abkühlt. Wissenschaftler schätzen, dass Kondensstreifen für etwa 1 bis 2% der globalen Erwärmung verantwortlich sind – das entspricht ungefähr dem gesamten Klimaeffekt der CO₂-Emissionen des Luftverkehrs von 1945 bis 2018 [i].
Langlebige Kondensstreifen entstehen nur unter bestimmten atmosphärischen Bedingungen, die je nach Luftfeuchtigkeit, Höhe und Temperatur variieren – quasi Mikroklimata in der oberen Atmosphäre. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bestätigt, dass eine gezielte Vermeidung dieser Regionen die kurzfristigen Klimaauswirkungen des Luftverkehrs deutlich reduzieren kann.
Diese Gebiete lassen sich problemlos umfliegen. Wir bei TUI haben gezeigt, dass das zuverlässig funktioniert – ohne nennenswerte Auswirkung auf Pünktlichkeit oder Komfort. Trotz zusätzlicher Planung und gelegentlicher Höhenänderungen dauerten die Flüge, die entsprechende Regionen umfliegen, im Schnitt nur zwei Minuten länger als geplant.
Für die Passagiere bleibt das nahezu unmerklich: Lediglich die Flughöhe ändert sich gelegentlich, oder das Flugzeug nimmt eine kurze seitliche Ausweichroute, um vorhergesagte Bereiche zu vermeiden, in denen wärmende Kondensstreifen entstehen könnten.
In nur sieben Tagen analysierte TUI über 300 Flüge und änderte die Route von rund einem Drittel, um langanhaltende Kondensstreifen zu vermeiden. Dadurch wurden gemäß Vorhersage des genutzten Flugplanungssystems schätzungsweise 15.600 Tonnen CO₂e (CO₂-Äquivalent) vermieden, was dem CO₂ von 250 Hin- und Rückflügen zwischen Frankfurt und Zypern entspricht. Trotz der leichten Anpassen der Route brauchte das Flugzeug durchschnittlich nur zwei Minuten länger. Ein neues internes Analysetool wird den Piloten bald Daten über die vermiedenen Klimaauswirkungen schon kurz nach dem Flug liefern.
In diesen Projekten werden Flugdaten, Satellitenbeobachtungen und moderne Wettermodelle kombiniert, um die Vorhersage von Kondensstreifen und wirksame Vermeidungsstrategien weiter zu verbessern. So hilft TUI dabei, wissenschaftliche Erkenntnisse in praktische Lösungen zu überführen, die künftig branchenweit eingesetzt werden können.
"Jeder Flug fühlt sich wie Pionierarbeit an."
"Wir steigen oder sinken oft ein bisschen mehr als bei einem normalen Flug. Auch wenn wir uns noch in der Forschungsphase befinden, fühlt sich jeder Flug wie ein echter Beitrag zu etwas Größerem an."
"In diesem Stadium geht es nur um Daten. Wenn ein Flug wertvolle Erkenntnisse bringt, ist das ein Erfolg. Aber natürlich ist es mein persönliches Ziel, immer zu fliegen, ohne einen dauerhaften Kondensstreifen zu hinterlassen."
"Leider haben wir keine Rückspiegel im Cockpit. Aber wir beobachten andere Flugzeuge in verschiedenen Höhen. Manchmal sehen wir, dass sie Kondensstreifen hinterlassen, während in unserer Höhe nichts zu sehen ist - und das ist ein gutes Zeichen. Es zeigt uns, dass die Modelle funktionieren."
"Auf jeden Fall. Ich habe zwei kleine Kinder - und Klimaschutz und Nachhaltigkeit liegen mir sehr am Herzen. Es macht mich stolz, Teil eines Teams zu sein, das aktiv dazu beiträgt, dass sich die Branche zum Besseren wandelt."