„Musik war schon immer meine große Leidenschaft. Niemand aus unserer Familie war Musiker. Aber ich sagte schon mit sechs Jahren zu meiner Mutter: Mama, ich will Musik studieren", erklärt der heute 47-jährige Bernat Xamena. Er setzte alles daran, um Berufsmusiker zu werden. Und das mit Erfolg: Im Alter von acht Jahren begann er neben Trompete auch Klavier zu studieren und absolvierte schließlich seinen Hochschulabschluss in Trompete mit Bestnote am Konservatorium für Musik in Valencia.
Er wurde in das Palma Symphony Orchestra aufgenommen, bestand das Probespiel für das Iberoamerikanische Jugendorchester und wurde als Sonderstudent an der Eastman School of Music in Rochester in New York ausgewählt. Doch als er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand, wendete sich für den jungen Berufsmusiker das Blatt.
„Ich erinnere mich noch daran, wie ich auf einmal unkontrollierte Bewegungen mit meinem Kopf machte und es mir einfach nicht gelang, die Trompete an meinen Mund zu führen." Es waren Anfänge einer Störung, die auch unter dem Begriff fokale Ansatzdystonie bekannt ist. „Die Feinmotorik spielt nicht mehr mit, lange geübte Bewegungen werden plötzlich unkontrolliert", so Bernat Xamena.
Die Ursachen für diese Erkrankung waren zum damaligen Zeitpunkt noch fast unerforscht. Insgesamt hat es sieben Jahre gedauert, bis Bernat Xamena wieder richtig spielen konnte. „Sieben Jahre harte Arbeit und tägliches Training", erinnert sich der 47-Jährige. Doch dann nach zehn Jahren kamen die Symptome erneut wieder. „Und nichts, was mir vorher geholfen hatte, zeigte Wirkung. Ich dachte echt, ich werde verrückt."
Der Musiker gab nicht auf und kämpfte sich zurück. „Der Sport hat mich gerettet." Bernat Xamena begann, an Triathlons teilzunehmen. Er qualifizierte sich 2018 für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii und unterstützte mit seiner Teilnahme an verschiedenen Sportveranstaltungen Hilfsorganisationen auf der Insel, wie zum Beispiel Mallorca Sense Fam oder ELA Balears, die sich für Menschen mit ALS einsetzt. Zudem konnte der Mallorquiner in den vergangenen Jahren vielen Berufsmusikern Mut zusprechen, die ebenfalls von fokaler Ansatzdystonie betroffen sind.
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