18. Januar 2021

Interview: Ein TUI Workation-Gast erzählt von ihrem Alltag

Anja Neumann hat ihren Arbeitsplatz in den Robinson Club Jandia Playa auf Fuerteventura verlegt und berichtet von ihren Erfahrungen.

Ein Arbeitsplatz unter Palmen – mit der steigenden Zahl von Menschen, die von zu Hause arbeiten, rückt dieser Traum in greifbare Nähe. Seit Ende 2020 ermöglicht TUI in ausgewählten Hotels und Clubs so genannte Workation, die Verbindung aus Urlaub und Arbeit. Das Angebot für weitere Länder und Hotels wird sukzessive ausgebaut, um noch mehr Gästen die Möglichkeit zum Arbeiten an inspirierenden Orten zu bieten. Wir haben einen der ersten Workation-Gäste gefragt, wie ihr Alltag in einem Urlaubsclub nun aussieht.

Vielen Dank für den Einblick in ihr neues Arbeitsumfeld. Stellen Sie sich doch einmal vor: Wer sind Sie und was machen Sie beruflich?

Mein Name ist Anja Neumann. Ich lebe in Hamburg und arbeite seit 2017 freiberuflich als Business Coach, Beraterin und Interim Managerin mit Schwerpunkt Change Management und Organisationsentwicklung.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Workation zu nutzen, also Ihren Arbeitsplatz in den Robinson Club Jandia Playa zu verlegen?

Nach einem glücklicherweise sehr arbeitsreichen, dadurch jedoch sehr anstrengenden Corona-Jahr 2020, habe ich mich im Oktober dazu entschieden in den Robinson Club Jandia Playa zu reisen. Eigentlich wollte ich hier nur 10 Tage ausspannen. Während meines Urlaubs stieß ich dann auf einen Artikel im Manager Magazin, in dem das Workation-Konzept der TUI beschrieben wurde. „Genau mein Ding!“, dachte ich mir und trat mit dem stellvertretenden Clubdirektor in Kontakt, um herauszufinden, ob das Konzept auch vor Ort umgesetzt wird. Der Club stand zu diesem Zeitpunkt kurz vor Roll-out des Projektes. Somit bekam ich die Gelegenheit, die erste Workation-Nutzerin im Jandia Playa zu sein.

Seit wann nutzen Sie das Angebot und wie lange werden Sie bleiben?

Seit November arbeite ich nun schon von Fuerteventura aus und werde voraussichtlich Mitte Februar zurück nach Hamburg reisen. Es sei denn, ich entscheide mich um.

Wie kann man sich einen typischen Arbeitstag bei Ihnen derzeit vorstellen?

Meine Arbeit besteht im Wesentlichen aus Beratungsgesprächen, Workshops, Abstimmungs- und Arbeits-Meetings. All diese Termine finden derzeit „remote“ via Teams oder Zoom statt. Daher ist mein Tag recht schnell beschrieben. Nachdem der Wecker (mit Zeitverschiebung immer eine Stunde zu früh) geklingelt hat, geh ich frühstücken im Restaurant und setzte mich danach in mein Büro, um die oben beschriebenen Meetings abzuhalten. Unterbrochen durch einen kurze Mittagspause, spielt sich mein Arbeitstag vorm Rechner, am Schreibtisch statt.

Wo ist Ihr Lieblingsarbeitsplatz im Club?

Am liebsten würde ich jeden Tag von der Morroskai – dem Rooftop des Clubs – arbeiten. Hier hat man einen herrlichen Blick auf das Meer und den Strand. Die benötigte Vertraulichkeit meiner Meetings erlaubt es mir jedoch nicht immer, von dort zu arbeiten und im Büro bin ich, darüber hinaus einfach konzentrierter.

Für wen eignet sich das Workation Angebot?

Meiner Meinung nach ist Workation prädestiniert für Selbstständige, deren Tätigkeit auch ohne Präsenz ausgeübt werden kann und die zu Hause keine weitreichenden Verpflichtungen haben. Aber auch Angestellte, deren Arbeitgeber „remote working“ unterstützen, sind in diesem Konzept genau richtig aufgehoben.

Wie reagieren Kunden und Geschäftspartner, wenn sie sehen, von wo aus Sie arbeiten?

Ich habe das große Glück, dass meine aktuellen Auftraggeber es voll und ganz unterstützen, dass ich mein Homeoffice verlegt habe. Ich glaube, der ein oder andere wäre auch gerne hier…

Und was halten Familie und Freunde davon?

Anfänglich war der Gedanke, dass ich auf unbestimmt Zeit bleibe für die meisten Mitglieder meiner Familie und des Freundeskreises befremdlich. Inzwischen erfahre ich auch hier vollste Unterstützung und großes Verständnis. Einige von ihnen kamen mich auch schon besuchen.

Was sind die Vorteile vom Workation Angebot aus Ihrer Sicht?

Für mich ist der größte Vorteil, dass mein Arbeitsplatz an einem Ort ist, der es mir ermöglicht, nach Feierabend und am Wochenende sofort im Urlaub zu sein! Wo sonst geht das schon?

Und gibt es auch irgendwelche Nachteile?

Bisher habe ich keine finden können.

Kann man überhaupt fokussiert arbeiten, wenn man weiß, dass da draußen das Meer und ein kühler Drink warten?

Das gelingt mir erstaunlich gut, da ich ja weiß, dass alles auch nach Feierabend noch da ist.

Wie verbringen Sie Ihren Feierabend?

Sobald die Arbeit getan ist, gehe ich an den Strand, telefoniere mit den Lieben zu Hause oder nutze das Sport- und Freizeitangebot des Clubs. So lässt es sich – gerade in diesen besonderen Zeiten – sehr gut aushalten.

Möchten Sie Interessierten am Schluss noch etwas mitgeben?

Die berühmten abschließenden Worte… Ich kann nur allen raten, die die Möglichkeit ins Auge fassen, den Arbeitsplatz zeitweise zu verlegen, sie sollte aufhören zu überlegen und es einfach mal ausprobieren. Wenn nicht in diesen Zeiten, wann dann?