Berlin, 24. Juli 2020

Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft nach der Pandemie:

Schutz der Mangrovenwälder und Schaffung neuer Lebensgrundlagen in der Dominikanischen Republik

  • Gemeinsame Initiative von TUI Care Foundation, Global Nature Fund und Center for the Conservation and Eco-Development of the Bay of Samaná and its Surrounding stellt 80 Hektar Mangrovenwälder wieder her und entwickelt Managementplan für den Nationalpark Manglares del Bajo Yuna
  • 3.000 Schulkinder werden vor Ort zu Mangroven und ihrem Beitrag zum Ökosystem unterrichtet, 1.500 Menschen aus der lokalen Gemeinde Sanchez nehmen an Aktivitäten zum Schutz der Umwelt teil
  • Um den dominikanischen Tourismussektor für die Zeit nach Corona zu stärken, werden nachhaltige Geschäftsmodelle erarbeitet - Fokus auf gemeindebasierten Tourismus, der die Teilhabe der Menschen vor Ort stärkt.

Am Internationalen Tag für den Schutz des Mangrovenökosystems kündigen die TUI Care Foundation, die deutsche NGO Global Nature Fund (GNF) und die dominikanische NGO Center for the Conservation and Eco-Development of the Bay of Samaná and its Surroundings (CEBSE) eine vielschichtige Initiative zum Schutz wertvoller Mangrovenwälder im Nationalpark Manglares del Bajo Yuna an. In Zusammenarbeit mit den Parkbehörden werden im ersten Schritt illegale Abholzung und andere nicht nachhaltige Aktivitäten im Park eingedämmt. Im Rahmen der Initiative sollen dann 80 Hektar Mangrovenwälder wiederhergestellt werden. Eine solche Wiederherstellung entspricht durchschnittlich einer Kompensation von etwa 5.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Darüber hinaus entwickelt die Initiative nachhaltige Geschäftsmodelle für die Nutzung des Ökosystems des Parks entwickelt und schafft damit im Tourismus neue Beschäftigungsperspektiven für die Menschen in den angrenzenden Gemeinden. Zudem werden zahlreiche Maßnahmen gestartet um die Sensibilität für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und mit den Naturschätzen der Dominikanischen Republik zu stärken. Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und von der TUI Care Foundation finanziert.

Frank Oostdam, Mitglied des Boards der TUI Care Foundation erläutert: "Die Welt konzentriert sich derzeit auf die Bekämpfung der Pandemie - dennoch müssen wir jetzt die Basis für eine nachhaltigere Zukunft schaffen. Der Schutz von Natur und Umwelt und die Stärkung der lokalen Lebensgrundlagen stehen nach wie vor im Mittelpunkt der Arbeit der TUI Care Foundation - heute mehr denn je. Unsere neue, vielschichtige Initiative trägt zum Schutz der unberührten Mangrovenwälder in der Dominikanischen Republik bei. Sie schafft aber auch Chancen für die lokalen Gemeinden und befähigt die jungen Menschen vor Ort, Botschafter*innen für eine nachhaltige Zukunft zu werden".

Der Bürgermeister der Stadt Sanchez, Inocencio de Jesus Calcaño, sagte: "Der Stadtrat von Sanchez unterstützt dieses Projekt, weil es die Lebensqualität unserer Gemeinden steigern und unsere Umwelt verbessern soll. Diese Unterstützung wird bei uns dringend benötigt."

Mangroven haben die Fähigkeit, organischen Kohlenstoff im wassergesättigten Boden anzureichern. Mangrovenwälder speichern daher große Mengen an CO2. Obwohl sie für das Meeresökosystem und die Menschen von entscheidender Bedeutung sind, gehören die Mangroven zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen weltweit. Allein in den letzten Jahrzehnten hat die Welt mehr als 50% der weltweiten Mangroven-Oberflächenbedeckung verloren. In der Dominikanischen Republik bedrohen nicht-nachhaltige Aktivitäten in den Nationalparks das Ökosystem, das für die dort lebenden Menschen und ihre Umgebung von entscheidender Bedeutung ist. Dies stellt eine enorme Belastung für kommende Generationen dar.

Trotz der Herausforderungen, die die Corona-Krise mit sich bringt, hat die Initiative bereits mit einem umfassenden Stakeholder-Dialog begonnen. Im Rahmen des Dialogs werden die Behörden des Nationalparks Manglares del Bajo Yuna dabei unterstützt, die unberührte Natur noch besser zu schützen und das Ökosystem des Parks zu verbessern. Darüber hinaus werden die Einrichtungen für die Ranger zum besseren Schutz der wertvollsten Gebiete des Parks verbessert und sollen dann auch dazu genutzt werden, den Park auf verantwortungsvolle Weise für Besucher erlebbar zu machen. An den vom Projektteam und Nationalparkrangern geleiteten Aktivitäten zur Wiederherstellung von 80 Hektar Mangrovenwäldern werden über 1.500 Menschen aus der Stadt Sanchez teilnehmen. Satellitenbilder werden verwendet, um den Wiederherstellungsprozess zu visualisieren und die Auswirkungen des Projekts zu messen.

Basierend auf einer Analyse nachhaltiger Geschäftsmodelle, wird die Initiative gemeinsam mit Fischer- und Frauenverbänden Produkte aus der lokalen Fischerei und von Feldern entwickeln, die das Potenzial haben, in den touristischen Einrichtungen in der Bucht von Samaná verkauft zu werden. Darüber hinaus wird ein mit mehreren Schulen entwickeltes Programm 3.000 Kindern die Naturschätze der Dominikanischen Republik näher bringen und die Wichtigkeit des Ökosystems im Park vermitteln. Die jungen Menschen vor Ort sollen damit die Chance bekommen, Botschafter*innen für Umwelt- und Naturschutz in ihren Gemeinden zu werden. 

Dr. Thomas Schaefer, Leiter der Naturschutzabteilung des GNF, fügt hinzu: "Wir freuen uns, unsere Erfahrungen im internationalen Schutz von Wasser-Ökosystemen und in der Gemeindeentwicklung aus dem Living Lakes-Netzwerk in unserer neuen Initiative einzubringen und die neuesten Ansätze zur Bewertung von Naturkapital mit dem umfangreich vor Ort vorhandenen Wissen zu verbinden. Mangroven gehören zu den wichtigsten Küsten Wasser-Ökosystemen und sind für die Erhaltung unserer Artenvielfalt über und unter Wasser von entscheidender Bedeutung".

Der Fokus auf wirtschaftliche Aktivitäten und den Aufbau lokaler Expertise ist für den langfristigen Erfolg des Projekts von entscheidender Bedeutung. Da der Tourismus eine der wichtigsten Einkommensquellen für die Dominikaner ist, ist es von zentraler Bedeutung, den Wert der Naturschätze der Insel für Wohlstand und Beschäftigung noch stärker sichtbar zu machen. Zu den wirtschaftlichen Diversifizierungsmöglichkeiten für Besucher und Einheimische gehören das Angebot von Kajakfahrten, Vogelbeobachtungen und geführte Touren sowie die Vermarktung von lokalen Erzeugnissen wie Honig, Marmelade und fischbasierten Produkten. Eine enge Verbindung mit dem dynamischen Tourismussektor der Insel ist wichtig, um eine solide Entwicklung dieser Unternehmen zu gewährleisten.

Patricia Lamelas, Geschäftsführerin von CEBSE: "Dieses Projekt bringt einzigartige Möglichkeiten für die Region. Mit dem innovativen Ansatz können wir die wichtigsten Probleme, mit denen wir in der Region konfrontiert sind, angehen. Die TUI Care Foundation spielt eine wichtige Rolle, um die Naturschutzaktivitäten mit den touristischen Chancen zu verbinden. Viele Familien in Sanchez werden von den Projektaktivitäten profitieren und ihre Lebensgrundlage verbessern können".

Über die TUI Care Foundation

Die TUI Care Foundation initiiert und unterstützt Projekte, die jungen Menschen auf der ganzen Welt neue Zukunftsperspektiven eröffnen, Natur und Umwelt schützen und die nachhaltige Entwicklung von Urlaubsdestinationen fördern. Dabei setzt die Stiftung auf das Potenzial des Tourismussektors als Motor für gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wohlstand. Sie baut auf starke Partnerschaften mit regionalen und internationalen Organisationen, um nachhaltigen Wandel zu bewirken. Die TUI Care Foundation ist eine unabhängige Stiftung die von TUI initiiert wurde. Sie hat ihren Sitz in den Niederlanden.

Über den Global Nature Fund

Der Global Nature Fund (GNF) wurde im Jahr 1998 gegründet und setzt sich insbesondere für den Erhalt von Seen und anderen Wasser-Ökosystemen ein. Mit dem Living Lakes Netzwerk von über 125 Organisationen in mehr als 50 Ländern weltweit, fördert der GNF den Technologie- und Wissenstransfer mit weltweiten Projekten im Rahmen verschiedener Programme. Das Mangroven-Wiederaufforstungsprogramm startete der GNF im Jahr 2005 nach einem Tsunami, die sechs Länder Südostasiens umfasste. Kürzlich wurden die Aktivitäten auf Westafrika und die Karibik ausgeweitet. Die Mangroven-Wiederherstellungsprojekte des GNF umfassen Aspekte der Gemeindeentwicklung, da sich dies als der effektivste Ansatz erwiesen hat. Biodiversität und Tourismus ist ein weiterer Schwerpunkt, um die Auswirkungen auf Seen und Wasser-Ökosystemen zu bewältigen. Der GNF setzt Ansätze und Instrumente ein, die auf vier Kontinenten entwickelt wurden und finanziert die Aktivitäten durch langfristige Zusammenarbeit mit anderen Stiftungen, Unternehmen, privaten und öffentlichen Spendern und Europa und darüber hinaus. Der GNF hat seinen Sitz in Süddeutschland, direkt am Bodensee.

About CEBSE

Centro para la Conservación y Eco-Desarrollo de la Bahía de Samaná y su Entorno, CEBSE, is a Dominican, legally recognised, non-profit organisation with headquarters in Santa Barbara de Samaná. Since 1991, CEBSE works closely with Dominican authorities and is closely connected with national, regional and international conservation associations. The main area of work is located in the north of the Dominican Republic and includes the Samaná Peninsula, the Bay of Samaná, the Los Haitises National Park and parts of the Sabana de la Mar-Miches coastal plain. CEBSE's mission statement is to promote sustainable development with the active participation of social and economic actors, as well as the conservation of biological diversity and the sustainable use of natural and cultural resources. CEBSE has recognized expertise and many years of experience in working with international and national project partners as well as private and public donors.