Hannover, 3. Juni 2020

TUI und Boeing erzielen umfangreiche Einigung zum Ausgleich der Folgen des 737 MAX-Flugverbots

  • Großteil des entstandenen Schadens wird in den nächsten zwei Jahren ausgeglichen
  • Auslieferungsplan neu vereinbart: flexiblere Flottenplanung in Zeiten der Pandemie
  • Neuauslieferungen werden um durchschnittlich zwei Jahre verschoben
  • Investitionen in Flugzeuge sowie Finanzierungsbedarf des Konzerns für die kommenden Jahre verringert
  • Einigung stärkt Liquidität des Konzerns

TUI und Boeing haben sich auf ein umfangreiches Paket von Maßnahmen verständigt, mit dem die Folgen des Ausfalls der 737 MAX ausgeglichen werden. Die Vereinbarung umfasst eine Kompensation, die einen erheblichen Teil des Schadens abdeckt, sowie Guthaben für künftige Flugzeugbestellungen. Die Kompensation wird schrittweise im Zuge der kommenden zwei Jahre erfolgen. Über die finanziellen Details der Vereinbarung wurde Vertraulichkeit vereinbart. Zusätzlich haben sich beide Seiten auf eine spätere Auslieferung der bestellten 61 737 MAX verständigt. TUI wird somit in den nächsten Jahren weniger Flugzeuge von Boeing abnehmen als geplant. Die Zahlungspläne wurden dementsprechend angepasst. In den kommenden zwei Jahren werden weniger als die Hälfte der ursprünglich vorgesehenen Flugzeuge ausgeliefert. Gegenüber der ursprünglichen Planung ergibt sich eine durchschnittliche Verzögerung von rund zwei Jahren. Damit reduziert sich bei TUI der Kapital- und Finanzierungsbedarf für Flugzeuge in den nächsten Jahren deutlich. Dies unterstützt den Plan der TUI, die eigene Flotte der fünf europäischen Airlines in Folge der Corona-Krise zu verkleinern.

TUI Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen erklärte zur Vereinbarung mit Boeing: „Wir haben eine faire Einigung erreicht. Sie stärkt unsere langjährige Beziehung zu Boeing. Mit der Vereinbarung erhält die TUI einen Ausgleich für den Großteil der durch das Flugverbot der 737 MAX entstandenen Kosten. Mit der neuen Auslieferungsplanung bekommen wir in den nächsten Jahren weniger Flugzeuge. Dies gibt uns erhebliche Flexibilität und ermöglicht uns, das Flottenwachstum dem momentan herausfordernden Marktumfeld zügig anzupassen. Und es unterstützt unseren Plan, die Flugzeug-Flotte zu verkleinern und den Kapitalbedarf für Flugzeug-Investitionen im Konzern zu senken.“

Im März 2019 wurde für die 737 MAX ein weltweites Flugverbot verhängt, welches auch auf den Betrieb und die Flottenerneuerungspläne der TUI Airlines Auswirkungen hatte. Zum Zeitpunkt der Stilllegung waren in den Airlines der TUI 15 737 MAX-Flugzeuge in der Flotte, acht weitere waren zur Auslieferung in 2019 vorgesehen. Mit ihren fünf Airlines in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Belgien, den Niederlanden und Schweden ist TUI einer der größten europäischen Kunden von Boeing für die 737-Familie.

Über die TUI Group

Die TUI Group ist ein weltweit führender Touristikkonzern und weltweit aktiv. Sitz des Konzerns ist Deutschland. Die Aktie der TUI notiert im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörsen, im regulierten Markt der Niedersächsischen Börse zu Hannover sowie im FTSE 250, einem Index der Londoner Wertpapierbörse. Der TUI Konzern bietet für seine 19 Millionen Kunden integrierte Services aus einer Hand und bildet die gesamte touristische Wertschöpfungskette unter einem Dach. Zum Konzern gehören über 400 Hotels und Resorts mit Premium-Marken wie RIU, TUI Blue und Robinson und 16 eigene Kreuzfahrtschiffe, von der MS Europa und der MS Europa 2 in der Luxusklasse und Expeditionsschiffen der HANSEATIC-Klasse bis zur Mein Schiff-Flotte der TUI Cruises und Kreuzfahrtschiffen bei Marella Cruises in Großbritannien. Zum Konzern zählen außerdem europaweit führende Veranstaltermarken und Online-Vermarktungsplattformen zum Beispiel für Nur-Hotel- oder Nur-Flug-Angebote, fünf Fluggesellschaften mit mehr als 130 modernen Mittel- und Langstrecken-Flugzeugen und rund 1.200 Reisebüros. Neben dem Ausbau des Kerngeschäfts mit Hotels, Kreuzfahrten über erfolgreiche Joint Ventures und Aktivitäten in den Urlaubsdestinationen setzt die TUI verstärkt auf den Ausbau digitaler Plattformen. Der Konzern wandelt sich zu einem globalen touristischen Plattformunternehmen. 

Die globale Verantwortung für nachhaltiges wirtschaftliches, ökologisches und soziales Handeln ist Kern unserer Unternehmenskultur. Die von TUI initiierte TUI Care Foundation setzt mit Projekten in 25 Ländern auf die positiven Effekte des Tourismus, auf Bildung und Ausbildung sowie die Stärkung von Umwelt- und Sozial-Standards. Sie unterstützt so Urlaubsdestinationen in ihrer Entwicklung. Die weltweit tätige TUI Care Foundation initiiert Projekte, die neue Chancen für die kommende Generation schaffen.