31. Januar 2022

„Mit dem ersten globalen TUI Hotelfonds fokussieren wir uns wieder auf das Wachstum unserer erfolgreichen Hotelsparte!“

Interview mit Peter Krueger, im Vorstand der TUI Group verantwortlich für Group Strategy und M&A, sowie das Fluggesellschaft-, Kreuzfahrt- und Hotelvermögen sowie die Joint-Ventures des Konzerns.

Seit Anfang des Jahres können sich Investoren am erfolgreichen Hotel-Portfolio des Konzerns und damit auch an der Entwicklung von bestehenden wie neuen Urlaubs-Destinationen beteiligen. Wir sprachen mit Peter Krueger über die Ausgestaltung und Vorteile des ersten von TUI initiierten globalen Hotelfonds.

Der Konzern hat mit dem TUI Global Hospitality Fund einen internationalen Hotelfonds initiiert, mit dessen Kapital er in das Hotel-Wachstum investieren will. Warum geht die TUI diesen Weg?

Peter Krueger: Wir hatten bereits vor der Corona-Krise einen erfolgreichen Track Record bei unseren Hotelinvestments. Im Geschäftsjahr 2019 flossen 50 Prozent unserer Gesamt-Investitionen von über 1 Milliarde Euro allein in dieses Segment. Mit der Hotelfonds-Initiative setzen wir nach einem gelungenen Neustart unseres operativen Geschäfts nun wieder auf Wachstum. Unsere Expansion im Hotelbereich wird durch die Trennung der Investition in die Immobilie und dem reinen Management der Hotels unter unseren Marken erleichtert. Mit dieser Asset-right-Strategie bauen wir unser Hotelportfolio in den kommenden Jahren weiter aus. Unsere Investmentpartner profitieren dabei von nachhaltigen Renditen und dem Wertzuwachs der Immobilie, während wir unsere Erträge durch das Hotelmanagement und die Gebühren für unsere Investmentberatung steigern. Eine Win-Win-Situation, die durch das hohe Wachstumskapital des Fonds, das speziell für diesen Zweck eingeworben wurde, untermauert wird.

Aber in den Fonds bringt die TUI auch Häuser aus dem bestehenden Portfolio ein. Schwächen wir damit nicht die Ertragskraft für die Zukunft?

Peter Krueger: Entscheidend ist, dass der Hotelfonds klar auf Wachstum ausgerichtet ist, also auf die Entwicklung und den Erwerb neuer Hotelanlagen. Die Hotels des Fonds sollen dabei überwiegend unter unseren Marken geführt werden. Darüber hinaus erhalten wir eine Vergütung für die Beratung der Investoren bei der Identifizierung von Investitionsmöglichkeiten. Damit monetarisieren wir erstmals unsere Kompetenz bei Hotelinvestments. Mit der Auflegung des Hotelfonds setzt der Konzern sowohl seine Wachstums- als auch Asset-Right-Strategie um.

Warum konzentriert sich der Fonds auf Hotels außerhalb von Europa? Ist diese Region für Investoren interessant?

Peter Krueger: Unser Ziel ist es natürlich, weltweit zu wachsen. Aber wir werden unser Portfolio immer gemeinsam mit unseren Fondspartnern ausbauen. Die erste Gruppe von Investoren, mit denen wir zusammenarbeiten, hat eine Präferenz für eine Diversifizierung außerhalb Europas. Es gibt jedoch keinen Grund, warum ein möglicher zweiter Fonds nicht rein auf europäische Investitionen ausgerichtet sein sollte. Wir kennen die globale Freizeit-Hotellerie wie kein Zweiter. Mit unserem integrierten Geschäftsmodell können wir bestimmte Risiken von Hotelinvestitionen abfedern, zum Beispiel durch das Aufnehmen von Flugrouten zu etwas exotischeren Zielen.

Können auch Kleinanleger von den Wachstumschancen im internationalen Hotelsegment profitieren?

Peter Krueger: Das ist ein interessanter Gedanke. Unser strategisches Ziel ist es jedoch, skalierbare Strukturen zu schaffen. Der Markt der institutionellen Investoren ist mit 80 Billionen US-Dollar der größte der Welt. Und für dieses Geld haben wir reichlich Investitionsmöglichkeiten. Wenn wir beides zusammenbringen, ergibt sich eine skalierbare Win-Win-Situation. Normalerweise ist die Größe von Fonds für Privatkunden begrenzter, zeitaufwändiger und erfordert einen höheren regulatorischen Aufwand. Daher richtet sich unser erster Fonds speziell an institutionelle Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont wie Versicherungen oder Pensionsfonds. Seed-Investoren, darunter einer der größten deutschen Pensionskassen, haben bereits 40 Prozent des Fondskapitals zugesagt.  Man sieht also, das Interesse ist hoch und die einzelnen Investitionssummen sind es auch. Die TUI selbst wird mit 10 Prozent an dem Fonds beteiligt sein. Für institutionelle Investoren, die stabile, gute und langfristige Renditechancen suchen, sind wir ein sehr attraktiver Partner. Unser einzigartiges Wissen im Ferienhotel-Investitionsbereich ist für Anlagemanager von großem Wert.