„Fast wie ein Wunder“

Kreuzfahrten sind ein wichtiger Wachstumsmarkt für die TUI Group. In unserer zweiteiligen Reportage berichten wir, wie in der Meyer Werft (Turku) ein Stahlgerippe in ein „schwimmendes Hotel“ verwandelt wird.

Zu Teil 1 der Reportage „Fast wie ein Wunder“ kommen Sie hier.


Teil 2

Zeitlich betrachtet nehmen die logistischen und handwerklichen Ausführungen auf der Werft gegenüber den Vorarbeiten aber einen deutlich geringeren Anteil ein. „Wir planen an einem neuen Kreuzfahrtschiff drei bis vier Jahre“, sagt Peter Heidacker, Director Newbuild bei TUI Cruises. Bei ihm laufen die vielen Stränge der Verwirklichung eines derart komplexen Projekts zusammen. Er betont: „Zeitlich und vom Budget her sind wir bislang bei allen unseren Projekten stets in der Planung geblieben – keine zwei Euro mehr.“ Am Anfang steht die Idee für das neue Schiff. Eckdaten werden definiert: Wie groß soll das neue Flottenmitglied werden? Auch wesentliche Details werden schon früh festgelegt, so die Anzahl der Kabinen und grobe Abmessungen, etwa zur Größe von Bars und Restaurants. „Aus solchen Rahmenbedingungen entwickelt sich das Schiff nach und nach“, fährt Heidacker fort. In der Designphase gibt es unter anderem eine „Stühleparade“, um Stil und Bequemlichkeit der vielen hundert Sitzgelegenheiten im Schiff zu testen. „Gerade im Design müssen wir um Jahre vorausdenken, was zu der Zeit nach der Auslieferung passen wird“, erklärt Heidacker.

Laut des Newbuild-Direktors ist jedes Kreuzfahrtschiff ein Unikat, auch die „Mein Schiff 2“ werde sich in einigen Innenbereichen von ihrer bereits fertiggestellten Schwester unterscheiden. „Wir arbeiten stetig daran, noch umweltfreundlicher und nachhaltiger zu werden. Etwa bei der Energieeffizienz. Insgesamt verbrauchen unsere neuen Schiffe rund 30 Prozent weniger Energie als Kreuzfahrtschiffe vergleichbarer Größe.“



Wie bei den vorherigen vier Neubauten setzt TUI Cruises auf einen umweltfreundlichen Schiffsbetrieb und hat dabei nochmals Neuerungen im Umweltschutz umgesetzt: Auch beim jüngsten Neubau führt der Einsatz moderner Abgastechnologien zu erheblich reduzierten CO2-, und Luftschadstoffemissionen. Durch den weltweiten und dauerhaften Betrieb dieser Systeme sind die „Mein Schiff“ Neubauten in Sachen Emissionsminderung die Spitzenreiter der Branche. Effiziente Technologien im Hotelbetrieb an Bord sorgen für einen sparsamen Treibstoff- und Energieverbrauch sowie einen effizienten Wasserverbrauch. Als eines der ersten Kreuzfahrtschiffe verfügt die „Mein Schiff 1“ über Katalysatoren für die Haupt- und Hilfsmaschinen. Sie verbraucht mehr als ein Drittel weniger Energie als vergleichbare Schiffe. Dazu trägt nicht nur ein umfassendes Energiemanagementsystem bei. Das Schiff verfügt auch über ein innovatives Lichtkontrollsystem, ein umfangreiches LED-Konzept und hocheffiziente Klimaanlagen. Die hydrodynamische Rumpfform hilft ebenfalls beim Energiesparen. Allein der Verzicht auf Minibars spart täglich 0,33 Tonnen Treibstoff sowie Kühlmittel ein. Gleichzeitig wird die Abwärme von Motoren intensiv genutzt – beispielsweise für die Beheizung der Pools und die Dampferzeugung in der Wäscherei. „In einem weiteren Projekt widmen wir uns aktuell verstärkt dem Energiemanagement in den Küchen“, erklärt Heidacker weiter. Die Arbeiten an den neuen Schiffen werden im Grunde nie zu Ende gehen. „Soweit es möglich ist, passen wir auch die bereits in Dienst gestellten Schiffe an sich wandelnde Moden sowie den technischen Fortschritt an“, betont Peter Heidacker.