Eine andere Route ist die Nachrüstung: Flugzeuge älteren Bautyps werden mit modernen Technologien ausgestattet, zum Beispiel innovative Split-Scimitar-Winglets. Dabei handelt es sich um aerodynamisch geformte Flügelspitze; die Treibstoff sparen helfen.
Das Augenmerk wird aber nicht allein auf den Luftraum gerichtet – denn auch mit dem, was auf dem Boden geschieht, lässt sich für die Umwelt viel gewinnen. So hat TUI mit dem Amsterdamer Flughafen Schiphol und dem Entsorgungsunternehmen Suez eine Recycling-Anlage entwickelt, die Papier, Glas, Dosen und Kunststoffe aus TUI-Flugzeugen trennt und so eine Wiederverwertung von Wertstoffen ermöglicht. Zudem ist die Senkung des Papierverbrauchs ein Thema. „Neben den Änderungen am Flugzeug selbst spielt die Technologie eine wichtige Rolle für die Art und Weise, wie Flüge durchgeführt werden, und für die Einsatzplanung. Zum Beispiel werden Tablets und Smartphones jetzt für den Flugbestand, die Crew-Anmeldung, den Bordverkauf und eine Reihe anderer Aktivitäten verwendet, die zuvor auf Papier basierten“, betont Magdalena Golebiewska, Umwelt- und Treibstoffmanager der TUI Gruppe. Dutzenden weitere laufende Umweltmaßnahmen kommen hinzu: so zum Beispiel das regelmäßige Reinigen der Triebwerke zur Senkung des Spritverbrauchs, leichtere Sitze, die Optimierung der mitgeführten Wasservorräte zur Gewichtsreduktion der Flüge und das sogenannte „Single-Engine-Taxiing“, bei dem zur Bewegung des Flugzeugs am Boden nur ein Triebwerk verwendet wird, wodurch 40kg Kerosin pro Take-Off gespart werden.
Die langfristige Herausforderung im Aviation-Bereich besteht allerdings darin, eine nachhaltige Alternative zum gegenwärtigen Flugbenzin Kerosin zu finden. Die TUI engagiert sich in Programmen zur Erforschung solcher Flugzeugtreibstoffe der Zukunft. So nimmt TUI am Projekt AlgaePARC in Bonaire teil, das nachhaltigen Flugzeugtreibstoff aus Algen entwickelt. Im ecoDemonstrator-Programm in Zusammenarbeit mit Boeing wird ebenfalls eine nachhaltige Alternative zum Kerosin getestet. Das ist allerdings ein langer Weg. Denn die Treibstoffe der Zukunft müssen nicht nur wirtschaftlich mit Kerosin konkurrieren können, sondern auch qualitativ. Bis zu 50 Parameter müssen zertifiziert werden, bevor ein Treibstoff eingesetzt werden darf. Bis zum Durchbruch bleibt es oberste Priorität von TUI, den Treibstoffverbrauch bestmöglich zu reduzieren.