Hannover, 8. Dezember 2010

Aufruf der Vereinigung Cockpit zu Warnstreiks unverhältnismäßig

Die Vereinigung Cockpit hatte heute zu unangekündigten Warnstreiks bei TUIfly aufgerufen. Von den Streiks waren elf Maschinen der TUIfly betroffen, die heute zwischen 5.00 und 8.00 Uhr von den Flughäfen Frankfurt, Stuttgart, München, Köln und Berlin-Tegel starten sollten. Der Warnstreik wurde inzwischen beendet. Als Folge kann es am heutigen Mittwoch zu weiteren Verzögerungen im Flugverkehr kommen. TUIfly wird alles daran setzen, die Auswirkungen für Kunden und Fluggäste so gering wie möglich zu halten.

Die Gewerkschaft hatte die seit Wochen andauernden Verhandlungen zum Manteltarifvertrag als gescheitert erklärt. TUIfly hat nach langen und intensiven Gesprächen die von der Gewerkschaft geforderte Lösungsbereitschaft gezeigt. Zudem hat die TUIfly Geschäftsführung ihre Gesprächsbereitschaft kundgetan, so dass am 14.12. der nächste Verhandlungstermin ansteht. Vor dem Hintergrund, dass die Gespräche wieder aufgenommen werden, hat TUIfly kein Verständnis für den heutigen Warnstreik. Die Vereinigung Cockpit stellt Forderungen im Bereich der Arbeitszeit, die so nicht akzeptiert werden können, da sie die Wettbewerbsfähigkeit von TUIfly erheblich einschränken würden. So ist zum Beispiel ein Anspruch der Gewerkschaft, dass die Piloten ausschließlich an ihrem Heimatort stationiert werden und dass TUIfly bei einem Einsatz an einem anderen deutschen Flughafen für Transport und Wegkosten aufkommt. Da die Arbeitszeit schon mit Anreise zum Einsatzort beginnt, könnten die Piloten nach einer längeren Anreise keinen längeren Flug, zum Beispiel auf die Kanaren, durchführen, so dass zusätzliche Piloten eingestellt werden müssten. Würde TUIfly allein dieser Forderung nachgeben, würde dies Mehrkosten von rund drei Millionen Euro verursachen. Eine weitere Forderung ist, dass der Arbeitsbeginn für Piloten nach einem freien Tag nicht vor 8.00 Uhr erfolgen darf. In Summe würde die Umsetzung aller Forderungen die Personalkosten bei den Piloten um 20 Prozent ansteigen lassen.

In Anbetracht der im Markt bestehenden Überkapazitäten im Flugbereich sowie des anhaltend hohen Wettbewerbdrucks passen derartige Forderungen nicht in die Zeit und sind unverhältnismäßig.

Ein Streik schadet der Fluggesellschaft, seinen Kunden und Mitarbeitern in hohem Maße. Im Interesse des Unternehmens und seiner Kunden ist die Vereinigung Cockpit aufgefordert, gemeinsam mit der TUIfly Geschäftsführung eine konstruktive Lösung zu erarbeiten.

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